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Instructors: Prof. Dr. phil. habil. Maren Lehmann; Prof. Dr. Reinhard Prügl; Prof. Dr. Karen van den Berg; Prof. Dr. Jörn von Lucke
Event type:
Seminar
Org-unit: Studentische Forschung
Displayed in timetable as:
Fachliche Persp.
Hours per week:
3
Credits:
4,0
Location:
Campus der Zeppelin Universität
Language of instruction:
German
Min. | Max. participants:
- | -
Course content:
Soziologische Perspektive (Maren Lehmann):
Die in zwei Vorlesungen gegliederte Veranstaltung wird nicht nur darlegen, was eine "soziologische Perspektive" überhaupt sein und zeigen kann. Sie wird dies auch und vor allem am Gegenstand des Projekts tun, also nach dem Sinn und den Formen des "Gründens" fragen. Es wird sich zeigen, daß dafür der zunächst naheliegende Kontext von Unternehmensgründungen und Start-ups ernstgenommen, aber dann auch erweitert und womöglich verlassen werden muß. So soll in der ersten Vorlesung einerseits nach dem Gründen als Form des Anfangens und Bewahrens und andererseits nach dem Gründen als Form des Begründens und Rechtfertigens gefragt werden. Darauf aufbauend, wird sich die zweite Veranstaltung mit den Ordnungs- und Sozialfiguren des Gründens beschäftigen, mit Unternehmen und Stiftungen, mit Projektmacher*innen und Unternehmer*innen. Zwei Übungen, eine im Plenum und eine als Individualberatung auf der Grundlage von Exposées, schließen sich an.
Verwaltungswissenschaftliche Perspektiven (Prof Dr Jörn von Lucke):
Politik und Verwaltung haben ein hohes Interesse am Gründen von Unternehmen. Sie regulieren und begleiten Existenzgründungen aus politischem Interesse und aus öffentlichen Aufgaben heraus. Da ein erfolgreiches Gründen sowohl zur Innovationssicherung als auch zur nachhaltigen Schaffung neuer Arbeitsplätze beiträgt, möchten man Gründern diesen Schritt so einfach wie möglich machen. Das Wirtschaftsrecht, das Wettbewerbsrecht, das Handelsrecht und das Steuerrecht sorgen mit zahlreichen Gesetzen und Verordnungen dafür, dass sich alle Unternehmen an vereinbarte Regelungen zu halten haben. Diese komplexe Rechtsmaterie müssen Gründer kennen, soweit sie nicht auf einen eigenen Rechtsbeistand setzen. Mehrere Ämter, Behörden und staatliche Förderbanken begleiten Existenzgründer bei ihrer Gründung und in den folgenden Jahren bei ihrer Geschäftsentwicklung. Public Policy widmet sich in diesem Zusammenhang der Frage, wie eine Politikfeldgestaltung zur erfolgreichen Existenzgründung auszusehen hat. Public Management als Wissenschaft beschäftigt sich dagegen mit der Frage, wie Aufbau- und Ablauforganisation staatlicherseits optimal zu gestalten sind, damit die Gründungen erfolgreich werden. Wertvolle Erkenntnisse zur Optimierung lassen sich aber auch aus dem Scheitern von Gründern lernen. Die Gestaltung digitaler Gründerportale und einheitlicher Ansprechpartner, digitaler Abläufe, gründerzentrierter Verwaltungsleistungen und Dienste aus einer Hand steht im Mittelpunkt der Wissenschaft Verwaltungsinformatik.
Kulturwissenschaftliche Perspektive (Prof Dr Karen van den Berg):
Die beiden Vortragsveranstaltungen bieten Einblicke in die gegenwärtige Gründerkultur. Ein erster Vortrag bietet kurze Analysen vorherrschender Semantiken in einer jungen Gründerszene. Er fragt danach, wie über das Gründen gesprochen wird und welche Bilder dabei bemüht werden. Das Gründen wird hier als Life-Style-Phänomen beleuchtet. Dabei betrachten wir Aspekte wie den Start-up-Hype, Co-Working-Spaces bis zu Fuckup Nights aus einer mentalitätsgeschichtlichen Perspektive.
In einer zweiten Veranstaltung werden Gründungsmanifeste zum Gegenstand gemacht und wir werden mit zwei jungen Gründer*innen ins Gespräch gehen, um mit ihnen über Motive, Nachhaltigkeit und den Umgang mit Momenten des Scheiterns zu sprechen. Daneben erfolgen Hinweise auf ausgewählte Literatur.
Wirtschaftswissenschaftliche Perspektive (Reinhard Prügl):
Unternehmerisches Denken und Handeln sind zentrale Zukunftskompetenzen, die eng mit Innovation und Entwicklung in Wirtschaft und Gesellschaft verbunden sind. Gerade in Zeiten großer wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und ökologischer Umbrüche stellt sich die Frage nach der Rolle unternehmerischen Denkens und Handelns besonders. Welche Perspektive haben unterschiedliche ökonomische Theorien auf unternehmerisches Handeln und die Rolle der Unternehmerin, des Unternehmers? Welche Bedeutung hat Unternehmertum im deutschsprachigen Raum, welche in den verschiedenden Regionen weltweit? Welche Facetten unternehmerischen Handelns und Denkens haben sich dabei über die Zeit entwickelt? Welche Rolle spielen familiäre Beziehungen im Kontext von unternehmerischen Aktivitäten? Wie, wann und warum entstehen Präferenzen für unternehmerisches Handeln? Wie können unternehmerische Gelegenheiten entdeckt werden? Wie können diese umgesetzt werden? Welche Rolle spielen Ökosysteme dabei? Unter anderem dazu werden wir uns im Rahmen von zwei Vorlesungsterminen austauschen.
Further information about the exams:
Hausarbeit
Mandatory literature:
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Ja
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